Das Geheimnis ist gelüftet: Heute wurde die Longlist zum Deutschen Buchpreis 2016, der auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober vergeben wird, bekanntgegeben. Von den 156 Autoren aus 98 Verlagen, die dieses Jahr vorgeschlagen wurden, sind 20 Werke in diese engere Wahl für die wichtigste Auszeichnung im deutschsprachigen Literaturbetrieb gekommen. Nach der Präsentation der Bücher möchte ich weiter unten allerdings vom bewertenden Schema absehen, sondern vielmehr anhand von Statistiken zu den Werken und ihren Autoren informieren. Doch zunächst zu den Nominierten (in alphabetischer Reihenfolge):
Akos Doma: Der Weg der Wünsche (Rowohlt Berlin, August 2016)
Mehr Infos: Rowohlt
Gerhard Falkner: Apollokalypse (Berlin Verlag, September 2016)
Mehr Infos: Piper
Ernst-Wilhelm Händler: München (S. Fischer, August 2016)
Mehr Infos: S. Fischer
Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald (S. Fischer, August 2016)
Mehr Infos: S. Fischer
Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis (Frankfurter Verlagsanstalt, September 2016)
Mehr Infos: Frankfurter Verlagsanstalt
André Kubiczek: Skizze eines Sommers (Rowohlt Berlin, Mai 2016)
Mehr Infos: Rowohlt
Michael Kumpfmüller: Die Erziehung des Mannes (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2016)
Mehr Infos: Kiepenheuer & Witsch
Katja Lange-Müller: Drehtür (Kiepenheuer & Witsch, August 2016)
Mehr Infos: Kiepenheuer & Witsch
Dagmar Leupold: Die Witwen (Jung und Jung, September 2016)
Mehr Infos: Jung und Jung
Sibylle Lewitscharoff: Das Pfingstwunder (Suhrkamp, September 2016)
Mehr Infos: Suhrkamp
Thomas Melle: Die Welt im Rücken (Rowohlt Berlin, August 2016)
Mehr Infos: Rowohlt
Joachim Meyerhoff: Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
(Kiepenheuer & Witsch, November 2015)
Mehr Infos: Kiepenheuer & Witsch
Hans Platzgumer: Am Rand (Paul Zsolnay, Februar 2016)
Mehr Infos: Hanser
Eva Schmidt: Ein langes Jahr (Jung und Jung, Februar 2016)
Mehr Infos: Jung und Jung
Arnold Stadler: Rauschzeit (S. Fischer, August 2016)
Mehr Infos: S. Fischer
Peter Stamm: Weit über das Land (S. Fischer, Februar 2016)
Mehr Infos: S. Fischer
Michelle Steinbeck: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch (Lenos, März 2016)
Mehr Infos: Lenos
Thomas von Steinaecker: Die Verteidigung des Paradieses (S. Fischer, März 2016)
Mehr Infos: S. Fischer
Anna Weidenholzer: Weshalb die Herren Seesterne tragen
(Matthes & Seitz Berlin, August 2016)
Mehr Infos: Matthes & Seitz
Philipp Winkler: Hool (Aufbau, September 2016)
Mehr Infos: Aufbau
Mit einer Bewertung der Longlist, ob es die richtige Auswahl an Titeln ist, ob womöglich wichtige Bücher fehlen oder manche überflüssig sind, möchte ich mich zurückhalten, das überlasse ich lieber anderen. Trotzdem muss ich anmerken, dass die Auswahl für mich durchaus einige Überraschungen bereit hält – was daran liegt, dass mir nicht einmal alle Titel bekannt sind, geschweige denn, dass ich viele hiervon gelesen hätte. Um genau zu sein: Ich habe bislang erst einen Titel der Longlist gelesen (Die Verteidigung des Paradieses) und war eher mäßig begeistert.
Interessanter finde ich, einen statistischen Blick auf die Nominierten zu werfen und so möchte ich im Folgenden ein paar Zahlen und Fakten zur Longlist präsentieren.
Geschlecht
Unter den Nominierten sind sechs Frauen sowie vierzehn Männer.
Alter der Autoren
Bemerkenswert hierbei ist zunächst, dass es gar nicht so einfach ist, das genaue Geburtsdatum der Autoren herauszubekommen. Deshalb habe ich die Unterteilung in Alterabschnitte gewählt, da hierdurch zugleich besser deutlich wird, wie die Altersstruktur der Nominierten ist. Spannend ist durchaus, dass zwanzig Prozent noch unter 35 Jahren ist.Anders dargestellt nochmals anhand des Geburtsjahrzehnts der Autoren. Die Mehrzahl (7) ist in den 1950er Jahre geboren.
Erscheinungsdatum
Eine besondere Auffälligkeit lässt sich hinsichtlich des Erscheinungsdatums der nominierten Bücher feststellen: Die deutliche Mehrheit (12 von 20) erscheint erst kurz vor der Buchmesse (August / September), ansonsten ist der Zeitraum Februar bis Mai hervorzuheben. Einzige Ausnahme stellt Joachim Meyerhoffs Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke dar, es erschien bereits im November 2015.Das Erscheinen kurz vor der Buchmesse beinhaltet zugleich, dass zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Longlist (23. August) eine knappe Mehrheit der Bücher noch gar nicht erschienen ist:
Seitenanzahl
Zuletzt finde ich den Umfang der Bücher immer interessant, da sich in der Vergangenheit gezeigt hat, dass Bücher mit hoher Seitenanzahl durchaus gerne gewählt werden. Das Buch mit der niedrigsten Seitenanzahl ist Michelle Steinbecks Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch (153 Seiten), das umfangreichste Buch ist Arnold Stadlers Rauschzeit (552). Im Durchschnitt haben die Bücher 306,65 Seiten.
Pingback: Weitere Buchpreise, weitere Nominierte | Bücherherbst
Pingback: Die finalen Sechs [Shortlist #dbp16] | Bücherherbst
Pingback: Gesucht: das beste Buch des Jahres | Bücherherbst