Es waren wieder bunte Tage mit einem anspruchsvollen Programm, aber auch starke Kontroversen (Literaturnobelpreis an Handke; dürfen Nazis auf der Buchmesse auftreten?) bei der Frankfurter Buchmesse 2019. Ein ausführlicher Messebericht ist noch in Planung, deshalb möchte ich erst einmal Bilder sprechen lassen und gebe folgend einen Fotorückblick auf meine Tage auf der fbm19:
Buchmesse
Fotorückblick zur Frankfurter Buchmesse 2017
Die Eindrücke von der Frankfurter Buchmesse 2017 sind gemischt: Einerseits waren es wieder außergewöhnliche Tage, geprägt von beeindruckenden Autoren, anregenden Lesungen und teils bemerkenswerten Gesprächen. Andererseits hallt das Geschehen vom Buchmessesamstag nach: Nazis durften ihre menschenverachtende Ideologie darbieten, greifen Menschen an, beleidigen und pöbeln. Ist das diese „Meinungsfreiheit“, von der die Veranstalter sprechen? Rassismus und Extremismus sind keine Meinung. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels sollte sich diese Haltung für die fbm18 nochmals gut überlegen. Deshalb wird es an dieser Stelle von mir keinen ausführlichen Messebericht geben, ich möchte folgend mit einer Fotogalerie ein Bild meiner (positiven) Eindrücke entwerfen.
Hier meine Impressionen von der fbm17 in der Fotorückschau:
Buchmesse, Teil 3 [Fotorückblick]
Mein dritter Tag auf der Leipziger Buchmesse stand im Fokus der Topautoren, wie Wladimir Kaminer, Volker Kutscher, Jonas Lüscher oder Steffen Popp, sowie spannender internationaler Literatur, insbesondere von Menschen, die eine Flucht hinter sich haben und in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben.

Volker Kutscher.
Nachdem ich gestern bereits bei der Vorstellung des Comics zu Volker Kutschers Gereon-Rath-Debüt Der nasse Fisch war, wurde heute der neueste Teil der Serie an Krimis mit dem Berliner Kommissar vorgestellt: Lunapark. Dabei offenbarte Autor Kutscher, dass sich „inzwischen eine Art Hassliebe entwickelt“ habe zwischen ihm und seinem Hauptcharakter – nicht verwunderlich, wenn man so viel Zeit mit einer Person verbringt, die man womöglich besser kennt als sich selbst. Angefangen hat Volker Kutscher übrigens im Rheinland mit Regionalkrimis. Diese haben ihm allerdings nicht zu überregionalem Erfolg verholfen, weshalb er sich vor ziemlich genau zehn Jahren dazu entschloss, das Setting zu ändern und die Ermittlungen seiner Kommissare nach Berlin in die 1920er und 30er Jahre zu verlegen.

Wladimir Kaminer erklärt dem Publikum Russland.
Eine liebevoll verzweifelte Auseinandersetzung mit Russland ist Wladimir Kaminer eingegangen. In seinem neuesten Buch Goodbye Moskau. Betrachtungen über Russland blickt er auf die unnachahmliche Kaminer-Art auf seine alte Heimat. Dabei kann er dem Betrachter wenig Hoffnung machen, so werde auch Wladimir Putin so schnell nicht seinen Platz an der Spitze des Staates räumen, da er einzig den Machterhalt oder -ausbau im Blick habe. „Die politische Führung Russlands hat ihren Bürgern vorgelogen, dass es einen Weg gebe, in die Geschichte zurückzureisen, der es möglich macht, alles was schlecht war auszublenden und nur das Gute wieder auferstehen zu lassen“, so Kaminer (Random House).
Besonders spannend und zugleich ein Stück weit bedrückend war die Vorstellung des Buches Weg sein – hier sein. Geflüchtete Autorinnen und Autoren im Exil in Deutschland mit Texten von 17 syrischen Autoren, einer iranischen Autorin sowie eines jeminitischen Autors, die über Krieg, Flucht und ihr neues Leben in Deutschland schreiben. Beeindruckend war die Darstellung ihrer literarischen Tätigkeit von Nabi Widad: „Der Krieg hat ein Stück von mir zerstört. Hierdurch ist auch ein Stück meiner literarischen Sprache zerstört. Während ich früher für eine Kurzgeschichte mehrere Dutzend Seiten benötigte, drücke ich das gleiche jetzt in wenigen Sätzen aus.“ Weiterlesen
Tag 2 der #lbm17
Am zweiten Tag der Leipziger Buchmesse hatte ich mir insbesondere Veranstaltungen vorgemerkt, zu Büchern, die ich entweder bereits gelesen habe (Ellbogen von Fatma Aydemir) oder welche ich noch auf meinem Zettel für den späteren Erwerb habe.

Volker Kutscher (l.) und Arne Jysch.
Äußerst interessant war die Vorstellung des Comics zu Volker Kutschers Gereon-Rath-Debüt Der nasse Fisch, illustriert von Arne Jysch. Dabei offenbarte Zeichner Jysch, dass er einerseits doch erhebliche Teile des Buches kürzen musste und andererseits auch Figuren frei interpretiert wurden. Ob künftig auch eine der Fortsetzungen in Comicform erhältlich sein wird, ist noch offen, immerhin ist die Umsetzung als Comic durchaus aufwändig und zugleich finanziell nicht sonderlich ertragreich.

Axel Troost (l.) und Gesine Schwan diskutierten über die Reformierung der EU.
Über eine Umgestaltung der EU, aber auch des deutschen Staates, hin zu einem wesentlich solidarischeren, humanitäreren System diskutierten Gesine Schwan (SPD) und Axel Troost (Die Linke) mit Klaus Busch beim VSA:Verlag auf der Bühne. Unter dem Titel Europa geht auch solidarisch! stellten die Beiden Politiker ihre mit weiteren Autoren gemeinsam verfasste Streitschrift vor und forderten, die EU grundlegend zu reformieren. Ob dies bereits nach der im September anstehenden Bundestagswahl und dann mit einer linken Regierung geschieht, ließen Schwan und Troost offen, da sie selbst in ihren eigenen Parteien jeweils mit ihren Standpunkten nicht unbedingt mehrheitsfähig seien.
Weitere Impressionen des zweiten Buchmessetages hier in einer Fotogalerie: Weiterlesen
Orte des Wissens und der Ruhe

(c) Carina Döring / pixelio.de

(c) Rainer Sturm / pixelio.de
Sie sind Stellen der Ruhe, eine Rückzugsmöglichkeit in hektischen Zeiten; sie sind generationenübergreifende, soziale Treffpunkte und Orte des (beinahe unbegrenzten) Wissens: Bibliotheken sind ein unerlässliches kulturelles Erbe. Doch sie können noch mehr sein als ein Raum, gefüllt mit deckenhohen Regalen voller Bücher und anderer Medien. So manch eine Bibliothek ist ein architektonisches Kunstwerk.
Die schönsten Bibliotheken hatte Spiegel Online kürzlich in einer Fotostrecke vereint: „Edles Material, hohe Räume, ehrfürchtige Atmosphäre: Rund um den Globus haben Architekten dem gedruckten Wissen beeindruckende Gebäude gewidmet“ (Kathedralen des Wissens).
Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende:

(c) Ot (Own work) [CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons]
Fotorückblick zur Frankfurter Buchmesse 2016
Politisch geprägt wie selten zuvor ist heute die Frankfurter Buchmesse zu Ende gegangen und konnte dabei ein durchaus positives Fazit ziehen: Rund 277.000 Besucher kamen an den Fachbesucher- sowie Publikumstagen zur fbm16. „Wir beobachten mit großer Sorge, dass die Meinungs- und Publikationsfreiheit in zahlreichen europäischen und außereuropäischen Ländern akut bedroht ist. Dieses Thema betrifft unsere Branche weltweit, und die große Welle der Solidarität, die auf der Buchmesse sichtbar wurde – für Can Dündar, Asli Erdogan oder Raif Badawi – wird global wahrgenommen“, sagte Juergen Boos (Quelle: Debatten um kulturelle Identitäten sowie geistiges Eigentum bestimmen die FBM16).
Hier meine Impressionen vom Buchmesse-Wochenende in der kompletten Fotorückschau:
Geheimnis gelüftet: das Pseudonym Elena Ferrante

(c) Peter Nimsch/pixelio.de
Es gibt viele Möglichkeiten, den Erfolg eines Buches zu beeinflussen. Zuvorderst natürlich eine umfangreiche Werbekampagne. Manchmal stellt sich auch ein unerklärlicher Internethype ein, um ein Buch, das vielleicht selbst der veröffentlichende Verlag nicht als Bestseller auf dem Schirm hatte. Selbstverständlich ist ein bekannter Autorenname oftmals schon ausreichend, um auf den Verkaufslisten weit oben zu landen. Doch auch umgekehrt kann dies gelingen: Es gibt einige Beispiele, dass unter Pseudonym veröffentlichte Bücher erst recht außergewöhnlich gute Verkaufszahlen nachweisen können.
Warum bekannte oder bis dahin unbekannte Autoren unter einem Pseudonym veröffentlichen, kann vielfältige Gründe haben. So möchte manch Autor beispielsweise seinen Marktwert testen, wie dies Stephen King tat, der unter dem Namen Richard Bachman veröffentlichte. Harry-Potter-Erfinderin Joanne K. Rowling schrieb unter dem Namen Robert Galbraith Romane, was sie damit erklärte, dass sie „ohne Hype und Erwartungen arbeiten und ein völlig ungeschminktes Feedback erhalten“ wollte. Weitere bekannte historische Beispiele sind Emil Sinclair (Hermann Hesse), Mary Westmacott (Agatha Christie) oder Jule Brand (Kerstin Gier).
Manch ein Autor möchte hingegen einfach nur anonym bleiben und veröffentlicht deshalb nicht unter dem eigenen bürgerlichen Namen. Eines der bekanntesten Beispiele ist die italienische Erfolgsautorin Elena Ferrante. Weiterlesen
Veranstaltungen, die man sich nicht entgehen lassen sollte [#fbm16]
[Update 14.10.] Die Vorfreude ist bereits groß: Insgesamt mehr als 3.000 Veranstaltungen sind in den Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse eingetragen. Höhepunkt ist sicherlich die Bekanntgabe des Gewinners des Deutschen Buchpreises 2016 respektive das ausführliche Gespräch mit dem Autor/der Autorin. Doch auch darüber hinaus sind wieder zahlreiche namhafte Autoren auf der Messe anzutreffen und erzählen über ihre aktuellen Werke. Ich werde am Publikumswochenende, 22. und 23. Oktober, auf der #fbm16 unterwegs sein – und natürlich wie bei der fbm15 viele Fotos machen.
Bereits jetzt habe ich mir einen groben Plan zusammengestellt, welche Veranstaltungen ich interessant finde und besuchen möchte. Ich habe mir erneut vorgenommen, zu Signierstunden zu gehen, beispielsweise von Cody McFadyen, Benedict Wells oder Simon Beckett, allerdings hat mich die Erfahrung der letzten Jahre gelehrt, dass dies den gesamten Zeitplan über den Haufen werfen könnte. Falls ihr Anregungen habt: immer her damit!
Hier mein geplantes Programm für Samstag und Sonntag (als Pdf am Textende):
Samstag: Weiterlesen
Die finalen Sechs [Shortlist #dbp16]
Das sind sie also, die sechs Auserwählten für den Deutschen Buchpreis 2016: Philipp Winkler / Hool, Eva Schmidt / Ein langes Jahr, Thomas Melle / Die Welt im Rücken, André Kubiczek / Skizze eines Sommers, Bodo Kirchhoff / Widerfahrnis sowie Reinhard Kaiser-Mühlecker / Fremde Seele, dunkler Wald. Da bereits die Longlist für viele eine Liste der Überraschungen war, kommt die Shortlist nicht mehr ganz so verblüffend daher.
Wie bereits bei der Bekanntgabe der Longlist (Die Nominierten), wird auf eine Bewertung der Shortlist verzichtet. Stattdessen möchte ich die Statistiken auf die reduzierte Auswahl an Büchern respektive Autoren übertragen.
Geschlecht
Im Vergleich zur Longlist hat sich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen nochmals zu Ungunsten der Frauen verschoben: fünf Autoren (83 Prozent, Longlist: 70 Prozent), lediglich noch eine Autorin (17 Prozent).
Alter der Autoren
Bemerkenswert in Bezug auf das Alter der Nominierten ist, dass mit Philipp Winkler und Reinhard Kaiser-Mühlecker gleich zwei von fünf zwischen 25 und 34 Jahren sind, während bei der Longlist noch die Altersklasse zwischen 55 und 64 Jahren (30 Prozent) klar führend war. Deutlicher wird es bei Betrachtung der Geburtsjahrzehnte: Hier ist der einzige Ausreißer, dass zwei Autoren in den 1980er Jahren (33 Prozent) geboren wurden, bei der Longlist führten die 1950er und 60er Jahre deutlich mit insgesamt 65 Prozent.
Seitenanzahl
Zuletzt nochmals ein Blick auf den Seitenumfang. Außergewöhnlich finde ich, dass sich hierbei im Durchschnitt kaum etwas getan hat: Auf der Longlist hatten die Bücher eine durchschnittliche Seitenanzahl von 306,65, auf der Shortlist hat sich dies nur geringfügig minimiert auf durchschnittlich 297,66 Seiten. Die beiden Bücher der Longlist mit den Extremwerten, Michelle Steinbecks Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch (153 Seiten) sowie Arnold Stadlers Rauschzeit (552 Seiten) fallen hier aufgrund der Nichtberücksichtigung aus der Statistik. Ein „dicker Schinken“ ist somit ohnehin nicht dabei, so dass das umfangreichste Buch, André Kubiczeks Skizze eines Sommers, nicht einmal halb so viele Seiten hat wie der letztjährige Buchpreisgewinner Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969 mit 817 Seiten. Eva Schmidt geht als einzige verbliebene Frau übrigens mit dem dünnsten Buch (212) ins Rennen um den Deutschen Buchpreis.
Für die Freiheit des Wortes
In der Türkei geht die Regierung immer restriktiver gegen regierungskritische Journalisten, Medien und Autoren vor. „Die Freiheit des Wortes ist in der Türkei akut bedroht“, konstatiert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Deshalb hat dieser gemeinsam mit dem PEN-Zentrum Deutschland und Reporter ohne Grenzen eine Petition #FreeWordsTurkey an Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gestartet, mit der mehr Meinungs- und Pressefreiheit gefordert wird. „In der Türkei wird die Meinungsfreiheit mit Füßen getreten. Die Freiheit des Wortes ist ein Menschenrecht und nicht verhandelbar. Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit sind die Grundlage einer freien und demokratischen Gesellschaft. Wir fordern die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, klar Position zur Lage in der Türkei zu beziehen, die Meinungsfreiheit in ihren Entscheidungen, Handlungen und Äußerungen kompromisslos und aktiv einzufordern und sie nicht zum Verhandlungsgegenstand zu machen“, heißt es in der Petition weiter.
Wer den Börsenverein beziehungsweise die Petition Frau Merkel, Herr Juncker: Fordern Sie Meinungsfreiheit in der Türkei! unterstützen möchte, kann hier unterschreiben: change.org.
Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende:

Jenny Erpenbeck (l.) auf der Frankfurter Buchmesse 2015.
„Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck ist am Sonnabend mit dem Thomas-Mann-Preis 2016 ausgezeichnet worden“ (Focus Online)
Die Nominierten
Das Geheimnis ist gelüftet: Heute wurde die Longlist zum Deutschen Buchpreis 2016, der auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober vergeben wird, bekanntgegeben. Von den 156 Autoren aus 98 Verlagen, die dieses Jahr vorgeschlagen wurden, sind 20 Werke in diese engere Wahl für die wichtigste Auszeichnung im deutschsprachigen Literaturbetrieb gekommen. Nach der Präsentation der Bücher möchte ich weiter unten allerdings vom bewertenden Schema absehen, sondern vielmehr anhand von Statistiken zu den Werken und ihren Autoren informieren. Doch zunächst zu den Nominierten (in alphabetischer Reihenfolge): Weiterlesen
Bücher machen glücklich

(c) birgitH/pixelio.de
Lesen entspannt. Lesen begeistert. Lesen verbindet Menschen. Doch macht es auch glücklicher? Dieser Frage ging Ceridwen Dovey in ihrer Kolumne Can Reading Make You Happier? beim New Yorker vor einiger Zeit nach. Sicherlich verbindet jeder Mensch eine andere Vorstellung damit, warum man gerne ein Buch in die Hand nimmt und in eine Geschichte eintaucht. All das, was das Lesen mit sich bringt – die Entspannung, das Vergnügen, Abschalten vom Alltag, neue Perspektiven kennenlernen – macht mich in der Summe glücklich. Es ist ein regelmäßiges Entgegenfiebern auf den Moment, allabendlich das Buch aufzublättern und einige Seiten zu lesen, seien es auch nur zehn oder zwanzig. Genauso glücklich macht aber auch der Kauf von Büchern, das Entdecken von neuen Geheimtipps oder großen Werken. Und natürlich auch das Besitzen – der hierdurch ermöglichte Blick in ein wunderschönes Bücherregal. Ich kann Doveys Frage für mich selbst also mit einem klaren Ja beantworten.
Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende:
Impulse in der Leseförderung

(c) Rolf Kühnast/pixelio.de
„Lesen zu können ist eine der wichtigsten Grundlagen unserer Gesellschaft“, stellen Astrid Kießling-Taşkin, Geschäftsführerin der Commerzbank-Stiftung, und Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, heraus. Die beiden Organisationen vergeben seit 2013 gemeinsam den Deutschen Lesepreis. Dieser zeichnet ehrenamtliches Engagement für die Leseförderung aus. Denn knapp ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland hat große Schwierigkeiten beim Lesen, erläutern die Initiatoren. „Mit dem Deutschen Lesepreis wollen wir Impulse in der Leseförderung setzen und neuen Ideen zur Verwirklichung verhelfen.“ Sowohl Einzelpersonen als auch Schulen oder andere Einrichtungen können sich noch bis 31. Juli mit ihren Lesefördermaßnahmen in folgenden vier Kategorien bewerben: 1) Sonderpreis „Ideen für morgen” zum Thema „Migration und Integration“; 2) Herausragendes individuelles Engagement in der Leseförderung; 3) Herausragendes kommunales Engagement in der Leseförderung; 4) Herausragende Leseförderung an Schulen. Viele weitere Informationen finden sich hier: Deutscher Lesepreis.
Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende: Weiterlesen
Höhepunkte von „Leipzig liest“ @lbm16
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse findet vom 15. bis 20. März wieder das Lesefest Leipzig liest statt. Online bietet sich die Möglichkeit, das Programm mit mehr als 3.500 Veranstaltungen nach Datum, Genre oder Veranstaltungsart zu durchsuchen. Zudem findet sich ein Les-O-Mat, mit dessen Hilfe man nach dem Zufallsprinzip Empfehlungen erhält. Da ich nur am Wochenende auf der #lbm16 bin, habe ich mich auf die Veranstaltungen am Samstag und Sonntag beschränkt – es verbleiben nichtsdestotrotz noch über 1.500.
Habt ihr euch auch schon einen Plan erstellt? Wer ein paar Inspirationen braucht oder keine Lust hat, sich einen eigenen ausführlichen Zeitplan zusammenzubasteln, hier meine vorläufige Planung für Leipzig liest Weiterlesen
Die Strahlkraft des westlichen Projekts
„Augenmaß, enorme Sachkenntnis und singuläre Forschungsakribie“: Der bekannte deutsche Historiker Heinrich August Winkler erhält den „Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2016“. Mit seiner mehrbändigen Geschichte des Westens hat Winkler ein monumentales Grundlagenwerk zur politischen Entwicklung der wichtigsten westlichen Länder vorgelegt. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass er mit „seiner souveränen Kunst, Analyse und Erzählung zu verbinden und die Vielfalt der Aspekte in eine überzeugende Synthese zu integrieren, […] einem breiten, historisch interessierten Publikum wertvolle Orientierungshilfe [leistet]. Indem dieses Werk an die Strahlkraft des westlichen Projekts erinnert und dessen heutige Geltung immer wieder aufs Neue bekräftigt, ist es unverzichtbar gerade in Zeiten, in denen die Werte des Westens fragiler und angefochtener erscheinen denn je“ (Leipziger Messe)

Heinrich August Winkler (c) http://www.stephan-roehl.de / Heinrich-Böll-Stiftung [CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons]
Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende:
Die Kraft der Sprache
In der vergangenen Woche ist der Vorverkauf für die lit.COLOGNE, die vom 8. bis 19. März stattfindet, gestartet. Dargeboten wird wieder ein vielfältiges Programm, das sich zuvorderst dem Thema Integration widmet. Ich habe mich bislang für drei Veranstaltungen entschieden:
Unter dem Titel Auch Ihr seid jetzt Deutschland! Flüchtlinge und die Kraft der Sprache steht ein Benefizabend am 17. März zugunsten der Til Schweiger Foundation, die mit dem Erlös Sprachkurse für geflüchtete Menschen fördert. Zahlreiche Prominente lesen hierbei Texte von Bertolt Brecht, Ernst Bloch oder Kurt Tucholsky zu Flucht, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Weiterlesen
Fotorückblick zur Frankfurter Buchmesse
Insgesamt rund 270.000 Besucher kamen zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse – und das Programm dürfte niemanden enttäuscht haben. Hier gibt es einen kleinen Fotorückblick von meinen Höhepunkten der #fbm15.
Zwei Tage #fbm15 – bei diesen Veranstaltungen sollte man dabei sein
Am Samstag und Sonntag sind die Publikumstage auf der Frankfurter Buchmesse. Gesprächsrunden, Lesungen, Signierstunden und Screenings: Das dargebotene Programm mit über 3.500 Veranstaltungen ist wieder äußerst abwechslungsreich – und umfangreich. Meine Planungen für den Wochenendablauf haben mehrere Stunden gedauert, schließlich möchte man nach Möglichkeit nichts verpassen. Doch ich musste erkennen: Alles geht nicht. Deshalb habe ich mir einen Plan im Halbstundentakt zusammengestellt. Falls ihr ein paar Inspirationen braucht oder keine Lust habt, euch einen eigenen ausführlichen Zeitplan zusammenzustellen, hier meine Planung für die Buchmesse Weiterlesen
#fbm15
Nachdem gestern der Deutsche Buchpreis an Frank Witzel für Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 verliehen wurde, ist heute die Frankfurter Buchmesse offiziell eröffnet worden. Bei der Auftaktpressekonferenz sendete Salman Rushdie einen „flammenden Appell für Meinungsfreiheit“ (Frankfurter Rundschau) in die Welt. Die Vorbereitung auf meinen eigenen Messebesuch läuft derzeit auf Hochtouren, deshalb habe ich wesentliche Infos und ein paar Neuigkeiten zur #fbm15 zusammengestellt. Weiterlesen
Flüchtlinge werden sichtbar – das muss ausgezeichnet werden
Wie sichtbar ist Leid, wenn der Blick hierfür nicht geschärft ist? Dieser Frage geht Jenny Erpenbeck mit ihrem Roman „Gehen, ging, gegangen“ nach. Die Schriftstellerin gilt als Favoritin auf den Deutschen Buchpreis, der heute Abend verliehen wird – zu Recht. Im Vorlauf auf die Bekanntgabe des Preisträgers wurde der Roman durchaus kritisch betrachtet, er wirke überholt (Deutschlandradio Kultur), vieles sei falsch an dem Roman („kein einziger Antisemit, kein einziger Gewalttäter, keiner, der übergriffig wird, vielleicht einer, der stiehlt“, WELT). Doch selbst, wenn der Roman womöglich nicht ganz zu Ende gedacht ist, gebührt ihm der Buchpreis – vielleicht nicht zwingend dem Roman selbst, aber zumindest Thematik, die – trotz aller übertriebener Empathie von Erpenbecks Hauptfigur Richard mit den Flüchtlingen – weiterhin im Blickfeld bleiben muss. Weiterlesen