Viel Programm bei der lbm19

Leipziger Buchmesse / Leipzig liest vom 21. bis 24. März 2019

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Messehalle

In wenigen Tagen, am kommenden Donnerstag, 21. März, startet die Leipziger Buchmesse 2019 mit einem umfassenden Veranstaltungsprogramm Leipzig liest. Bis Sonntag sind dann rund 3.600 Veranstaltungen an 550 Orten in und um Leipzig zu sehen. Drei Tage lang werde ich via Twitter (@buecherherbst) sowie hier auf dem Blog über das Geschehen vor Ort berichten. Dafür habe ich mir ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Vorderstes Kriterium war, dass die Veranstaltungen auf dem Messegelände stattfinden, da das Pendeln zwischen Messe und sonstigen Veranstaltungen im Stadtgebiet viel Zeit kostet und man hierdurch zugleich einige spannende Veranstaltungen verpassen würde – was nicht bedeutet, dass ein Blick auf das Programm im sonstigen Stadtgebiet nicht lohnenswert wäre. Einen Überblick über das vollständige Programm findet man im Downloadbereich der Messe. Online bietet sich zudem die Möglichkeit, Leipzig liest nach Datum, Genre oder Veranstaltungsart zu durchsuchen oder aber per Les-O-Mat den Zufall entscheiden zu lassen.

Wer ein paar Inspirationen braucht oder keine Lust hat, sich einen eigenen ausführlichen Zeitplan zusammenzubasteln, hier meine vorläufige Planung für Leipzig liest auf dem Messegelände:

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Die groteske Welt eines Teenies

tagert-mitarbeiter-des-monats-buecherblog-buecherherbst-rezension„Besonders im Fokus […] stehen oft die Schwierigkeiten von Paarbeziehungen und der Mensch als Teil einer rigiden Konsumgesellschaft. Ängste, Depressionen, Unsicherheit, Orientierungslosigkeit, andererseits Widerstand und Protest gegen die Gesellschaft und immer wieder die Liebe als zentrales Motiv sind wichtige Begriffe“ (Wikipedia). Treffender als mit der Beschreibung des Stils der Band Blumfeld – eine 1990 gegründete Popband, die sich nach Franz Kafkas Blumfeld, ein älterer Junggeselle benannt hatte – könnte der Leitgedanke in Fil Tägerts (eigentlich: Philip Tägert) zweitem Roman Mitarbeiter des Monats kaum skizziert werden. Der Autor hat diese gedankliche Brücke durchaus beabsichtigt, immerhin lässt er im Laufe der Geschichte einen seiner Protagonisten vorschlagen, die Band, in der dieser gemeinsam mit dem Ich-Erzähler spielt, eben in Blumfeld umzubenennen.

Was war ich für eine sinnlose Figur. Die sinnloseste Figur des Universums.

Schon früh in der Geschichte wird deutlich, wohin die Reise gehen soll: Hauptprotagonist Nick ist zum Zeitpunkt der Erzählung (1970er und 1980er Jahre) ein gerade der Pubertät entsprungener 19-jähriger Punk, der nach seinem Schulabschluss nicht viel auf die Kette bekommt und bei McDonalds jobbt. Er hat wenig Lust auf seine Arbeit, bei den Frauen kommt er eher mittelmäßig an und selbst nach fünf Jahren kann er noch nicht Skateboard fahren. Am liebsten hängt er mit seinen Freunden herum, Burner, Milbe, Rocky und La Boum – letzterer Name übrigens eine Reminiszenz an die französische Teenager-Komödie La Boum (1980), die von Freundschaft und den Gefühlswelten von Jugendlichen handelt. Weiterlesen

Berauschende Traumwelt

Karlsson Zimmer Rezension Buecherherbst Buecherblog Luchterhand

Die moderne Arbeitswelt pendelt zwischen Hektik und Entspannung, sie ist vielfach vollkommen amorph, verliert feste Strukturen und Arbeitsabläufe. Als Arbeitnehmer muss man flexibel sein, sowohl beim Arbeitsplatzstandort, als auch im Arbeitsprozess. Eine stete Unruhe, die nicht alle Beteiligten bewältigen können. Björn hat arge Probleme, sich in dieser ungeordneten Welt zurecht zu finden. Er hält sich strikt an seinen eigenen 55-Minuten-Rhythmus und bemüht sich erst gar nicht um zwischenmenschlichen Kontakt. Zugleich erkennt er für sich die Aufstiegschancen innerhalb der Strukturen. Björn ist der Hauptprotagonist und Icherzähler in Jonas Karlssons Roman Das Zimmer.

Er wurde erst kürzlich von seinem alten Chef in die neue Regierungsbehörde weggelobt – er fühlte sich ohnehin unterfordert -, in der er sich zunächst unauffällig verhält, keine Fragen stellt, schließlich zeuge dies nur vom eigenen Unwissen, wenig Kontakt zu den Kollegen sucht, sie sich jedoch genau anschaut und sie analysiert. Aufgrund seiner eigenwilligen, belehrenden Art eckt er bei den Kollegen an. Er ist besserwisserisch, provokativ und zugleich faszinierend. Er verachtet die aus seiner Sicht chaotische Arbeit der Kollegen und all das zwischenmenschliche Geplänkel. Das trennwandlose Großraumbüro mit den 23 Angestellten ist ein Biotop der Arbeitswelt, mit vielfältigen Charakteren, von denen sich die meisten mit den Begebenheiten arrangiert haben. Und genau das stößt Björn sauer auf. Er despektiert die anderen Mitarbeiter.

Doch irgendwann entdeckt er ein Zimmer – und das verändert alles. Weiterlesen