Gastland, Jury und Nominierte bekanntgegeben

Literarische Rückblende (5. bis 11. Februar)

Frankfurter Buchmesse fbm18 fbm23 Italien Franceschini BookFair

Screenshot via Twitter

Weit im Voraus geplant: Die Frankfurter Buchmesse hat bekannt gegeben, dass Italien das Gastland der Buchmesse 2023 wird – zuletzt war Italien dies 1988 unter dem Motto Italienisches Tagebuch. Der italienische Kulturminister Dario Franceschini und Buchmesse-Geschäftsführer Juergen Boos unterzeichneten am Montag den Vertrag. Franceschini twitterte, dass es „eine große Anerkennung“ sei für die italienischen Verlage. Diesjähriges Gastland der fbm18 ist Georgien, es folgen Norwegen (2019), Kanada (2020) und Spanien (2021).

Jury Deutscher Buchpreis fbm18 Buchmesse dbp18 cafehaussitzer

Screenshot via Boersenblatt.net

Neue Perspektiven: Die Jury für den Deutschen Buchpreis 2018 wurde vorgestellt – und ein für alle Buchblogger bekanntes Gesicht ist Teil der sieben Literaturexperten: Uwe Kalkowski, Gewinner des Buchblog-Awards 2017 und bekannt durch seinen Blog Kaffeehaussitzer. Neben ihm in der Jury vertreten sind Christoph Bartmann (Leiter Goethe-Institut Warschau), Luzia Braun (stellvertretende Leiterin von aspekte), Tanja Graf (Leiterin Literaturhaus München), Paul Jandl (freier Kritiker), Christine Lötscher (freie Kritikerin) und Marianne Sax (Inhaberin des Bücherladen Marianne Sax).

wehrmacht bruecke gregor dorfmeister buecherherbst buecherblog

Klassiker und internationaler Erfolg: Gregor Dorfmeister ist im Alter von 88 Jahren gestorben. In seinem Debütroman, dem Antikriegsroman Die Brücke (1958), schilderte der Autor unter dem Pseudonym Manfred Gregor den sinnlosen Volkssturm-Einsatz einer Gruppe von sieben Sechzehnjährigen, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eine Brücke gegen die heranrückenden Amerikaner verteidigen sollen. Das Buch erhielt internationale Beachtung und wurde ein Jahr später verfilmt. 2008 erschien eine weitere Neuverfilmung. Dorfmeisters weitere Werke sind Das Urteil (1960) und Die Straße (1961).

Preis Leipziger Buchmesse plbm_18 Nominierte buecherherbst buecherblog

(c) Leipziger Messe

Preisverdächtig: In gut einem Monat findet wieder die Leipziger Buchmesse statt. Nun wurden die Nominierten für den Preis der Leipziger Buchmesse 2018 bekannt gegeben, der am 15. März in der Glashalle vergeben wird: Isabel Fargo Cole – Die grüne Grenze, Anja Kampmann – Wie hoch die Wasser steigen, Esther Kinsky – Hain. Geländeroman, Georg Klein – Miakro, Matthias Senkel – Dunkle Zahlen (alle Kategorie Belletristik); Martin Geck – Beethoven. Der Schöpfer und sein Universum, Gerd Koenen – Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus, Andreas Reckwitz – Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne, Bernd Roeck – Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance, Karl Schlögel – Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt (Sachbuch/Essayistik); Robin Detje übersetzte aus dem Amerikanischen Buch der Zahlen von Joshua Cohen, Olga Radetzkaja übersetzte aus dem Russischen Sentimentale Reise von Viktor Schklowskij, Sabine Stöhr und Juri Durkot übersetzten aus dem Ukrainischen Internat von Serhij Zhadan, Michael Walter übersetzte aus dem Englischen die Werksausgabe in drei Bänden von Laurence Sterne, Ernest Wichner übersetzte aus dem Rumänischen Oxenberg und Bernstein von Catalin Mihuleac.

Weitere Themen der vergangenen Tage:

Book Shopper in Italien – Zwei Literaturkennerinnen beraten Leser: Sie haben ihre Liebe zur Literatur in eine Geschäftsidee verwandelt. Zwei Freundinnen aus dem norditalienischen Padua bieten die persönliche Buch-Beratung – mithilfe einer von ihnen entwickelten App.“ (Deutschlandfunk Kultur)

„Gesichter aus der Mimikfabrik: Mangas sind auch nur Comics – oder? Ein skeptischer Selbstversuch zum ersten Todestag des Alt- und Großmeisters Jiro Taniguchi.“ (Spiegel Online)

„Unabhängige Verlage kämpfen um ihre Existenz: Unabhängige Verlage haben es auf dem Markt zusehends schwer. Das bedroht auch die Vielfalt der deutschen Literaturszene.“ (Handelsblatt)

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Lesemarathon für Buchpreis-Jury

Presseschau

lbm18 Leipzig liest Buchmesse Rückblende Bücherherbst BücherblogWelch eine riesige Auswahl: Insgesamt 403 Bewerbungen aus 143 Verlagen wurden für den Preis der Leipziger Buchmesse 2018 eingereicht. Jetzt gilt es für die siebenköpfige Jury unter der Leitung von Kristina Maidt-Zinke: lesen, lesen, lesen. „Neben der Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Strömungen gibt es zahlreiche Bücher zu historischen Themen, die jedoch die Brücke ins Heute schlagen. Ebenfalls bemerkenswert: In der Kategorie Übersetzung haben wir wieder mehrere Werke aus dem Chinesischen, diesmal vor allem Lyrik“, erklärt Maidt-Zinke (Leipziger Buchmesse).

In den vergangenen Wochen wurden neben dem Deutschen Buchpreis im Rahmen der Frankfurter Buchmesse für Robert Menasses Die Hauptstadt auch noch zahlreiche weitere Buchpreise vergeben: Bereits zum zweiten Mal erhielt Jesmyn Ward den National Book Award, einen der wichtigsten US-Buchpreise, für ihren Roman Sing, Unburied, Sing (Spiegel Online). Zum 25. Mal wurde der Open Mike vergeben, der wichtigste Preis für junge Literatur (ZEIT Online). Der spanische Cervantes-Literaturpreis geht an den nicaraguanische Schriftsteller, Menschenrechtler und Ex-Politiker Sergio Ramírez für sein Lebenswerk (Der Tagesspiegel). Im Rahmen der Buch Wien erhielt Eva Menasse zum zweiten Mal den Österreichischen Buchpreis (Der Standard). Franzobel und Andreas Reckwitz sind mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet worden (München.de). Der Bremer Literaturpreis 2018 geht an Thomas Lehr für Schlafende Sonne, den Förderpreis erhält Laura Freudenthaler für ihr Romandebüt Die Königin schweigt (Pressestelle des Bremer Senats). Für sein Buch Die Rückkehr über die Suche nach dem verschollenen Vater ist Hisham Matar mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2017 ausgezeichnet worden (3sat). Am 24. November bekommt Schriftsteller Ilija Trojanow den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln 2017 überreicht, da er sich als „kompromissloser Kritiker des Überwachungsstaats“ profiliert habe und zugleich als „rastloser Helfer für verfolgte und exilierte Schriftsteller“ (Stadt Köln). Petra Morsbach hat den Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim erhalten (Süddeutsche Zeitung). Die Stadt Hannover hat Juan S. Guse mit dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover für seinen Debütroman Lärm und Wälder ausgezeichnet (T-Online).

Jonas Lüscher hat für sein Werk Kraft den Schweizer Buchpreis gewonnen (Tages Anzeiger). Für einen kleinen Eklat hat in diesem Rahmen der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss gesorgt: Er forderte die Abschaffung des Schweizer Buchpreises, da er die Veranstaltung zum zehnten Jubiläum „unwürdig“ fand und zugleich die Unabhängigkeit der Jury anzweifelt (Süddeutsche Zeitung).

Weitere Themen der vergangenen Tage in der Rückblende:

goethe-faust-buecherherbst-buecherblog reclam rueckblendeReclam-Hefte: Die Universal-Bibliothek wird 150 Jahre alt. Zum Geburtstag zeigt eine Ausstellung, wie die gelben Heftchen die Klassikerlektüre verändert haben.“ (Süddeutsche Zeitung)

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Geheimnis gelüftet: das Pseudonym Elena Ferrante

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(c) Peter Nimsch/pixelio.de

Es gibt viele Möglichkeiten, den Erfolg eines Buches zu beeinflussen. Zuvorderst natürlich eine umfangreiche Werbekampagne. Manchmal stellt sich auch ein unerklärlicher Internethype ein, um ein Buch, das vielleicht selbst der veröffentlichende Verlag nicht als Bestseller auf dem Schirm hatte. Selbstverständlich ist ein bekannter Autorenname oftmals schon ausreichend, um auf den Verkaufslisten weit oben zu landen. Doch auch umgekehrt kann dies gelingen: Es gibt einige Beispiele, dass unter Pseudonym veröffentlichte Bücher erst recht außergewöhnlich gute Verkaufszahlen nachweisen können.

Warum bekannte oder bis dahin unbekannte Autoren unter einem Pseudonym veröffentlichen, kann vielfältige Gründe haben. So möchte manch Autor beispielsweise seinen Marktwert testen, wie dies Stephen King tat, der unter dem Namen Richard Bachman veröffentlichte. Harry-Potter-Erfinderin Joanne K. Rowling schrieb unter dem Namen Robert Galbraith Romane, was sie damit erklärte, dass sie „ohne Hype und Erwartungen arbeiten und ein völlig ungeschminktes Feedback erhalten“ wollte. Weitere bekannte historische Beispiele sind Emil Sinclair (Hermann Hesse), Mary Westmacott (Agatha Christie) oder Jule Brand (Kerstin Gier).

Manch ein Autor möchte hingegen einfach nur anonym bleiben und veröffentlicht deshalb nicht unter dem eigenen bürgerlichen Namen. Eines der bekanntesten Beispiele ist die italienische Erfolgsautorin Elena Ferrante. Weiterlesen

Anderen eine Lesefreude bereiten

blogger2015Anlässlich des Welttages des Buches, der alljährlich am 23. April das gedruckte Wort würdigt, veranstaltete die Stiftung Lesen regelmäßig die Aktion Lesefreude. Hierbei sollte anderen Menschen, insbesondere Kindern, die Freude am Lesen vermittelt und mit ihnen geteilt werden. Egal ob Freunden, Verwandten oder unbekannten Menschen, die sich womöglich keine Bücher leisten können, konnten auf diesem Weg Bücher geschenkt werden. Als die Stiftung ihre Aktion aussetzte, sind kurzerhand zwei Bloggerinnen eingesprungen und haben Blogger schenken Lesefreude ins Leben gerufen. Hier wird seit kurzem schon zum vierten Mal aufgerufen, anderen Menschen wieder eine Lesefreude zu bereiten. In diesem Jahr soll der Rahmen zugleich etwas weiter gesteckt werden: Es müssen nicht zwingend Bücher verschenkt werden, alternativ sind auch andere Aktionen, wie ein Vorlesetag oder ein Schreibwettbewerb, gerne gesehen. Mitmachen ist ganz einfach: eine kreative Idee, unter bloggerschenkenlesefreude.de anmelden und am Welttag des Buches die Aktion durchführen.

Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende:

Darf Compact auf der Leipziger Buchmesse ausstellen? Weiterlesen

Neue Juryvorsitzende

Leipziger Buchmesse 2016Wechsel an der Spitze: Autorin und Literaturkritikerin Kristina Maidt-Zinke übernimmt den Vorsitz der siebenköpfigen Jury des Preises der Leipziger Buchmesse 2016. „Das Besondere am Preis der Leipziger Buchmesse ist, dass er durch die Aufteilung in mehrere Kategorien die Aufmerksamkeit auf ein breites Spektrum der deutschsprachigen Literaturproduktion lenkt“, erklärte Maidt-Zinke im offiziellen Messestatement.

Mehr hierzu: Leipziger Buchmesse, Deutschlandradio Kultur, Buchreport