Winterwunderwelt Buchmesse

Fotorückblick zur #lbm18

Leipziger Buchmesse lbm18 pdlbm18 Buecherherbst Buecherblog Messehalle

Messehalle im Winter

Entgegen der ursprünglichen Voraussage eines neues Rekords kamen zur diesjährigen Leipziger Buchmesse knapp fünf Prozent weniger Besucher – was sicherlich zuvorderst am Wintereinbruch zum Messewochenende lag. Insgesamt wurden 271.000 Bücherfreunde auf dem Messegelände (197.000) sowie bei Veranstaltungen von Leipzig liest im gesamten Stadtgebiet gezählt. Trotzdem zogen die Veranstalter ein positives Fazit, insbesondere aufgrund der gewachsenen Debattenkultur und der vielen interessanten Diskussionen. „Das geschriebene und gesprochene Wort entfaltete seine ganze Kraft zur Leipziger Buchmesse, die sich auch in Zeiten hitziger politische Debatten und kontroversen Diskussion als Hort des friedlichen Diskurses und der Meinungsfreiheit zeigte“, erklärte Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe (Abschlussbericht: Die einzigartige Kraft der Worte).

Drei Tage lang war ich auf dem Messegelände unterwegs (Außergewöhnliche Lyrik), habe spannende politische Diskurse mit progressiven Zukunftsideen (Durch und durch politisch) ebenso gesehen wie interessante Berichte von Autoren zur Entstehung ihrer Bücher (Kinsky, Schlögel, Stöhr und Durkat ausgezeichnet) oder ihren außergewöhnlichen Reisen bis in den Orient für die Recherche. Eine Auswahl meiner #lbm18-Fotos findet ihr in der folgenden Galerie:

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Außergewöhnliche Lyrik

Leipziger Buchmesse 2018 – Tag 3

Leipziger Buchmesse lbm18 pdlbm18 Buecherherbst Buecherblog Nikolaidis

Andrej Nikolaidis

Das wirklich Schöne an der Leipziger Buchmesse ist, dass man immer wieder auch unbekanntere Autoren erlebt und ihre Bücher kennenlernt. Am Stand der taz gastierte heute Andrej Nikolaidis – auf dem Balkan ist der Bosnier einer der bekanntesten und angesagtesten Schriftsteller, bei uns weitestgehend unbekannt. Der Verlag Voland & Quist publizierte kürzlich sein neuestes Buch Der ungarische Satz. Ein beeindruckendes Werk, denn die immerhin 128 Seiten bestehen aus nur einem einzigen Satz.

Leipziger Buchmesse lbm18 pdlbm18 Buecherherbst Buecherblog Navid Kermani

Navid Kermani stellt sein Buch „Entlang den Gräben“ vor.

In Deutschland wahrlich kein Unbekannter ist Navid Kermani. Der mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnete Autor reiste kürzlich Entlang den Gräben, vom Osten Deutschlands, wo er bei einer AfD-Veranstaltung zu Gast war, bis hin zum Orient. Imponiert habe ihm dabei insbesondere der Besuch im Konzentrationslager Auschwitz: „Als Deutscher – egal, ob man braune, blonde oder grüne Haare hat – bekommt man sofort den Button ‚Deutsch‘ auf die Brust. Das macht etwas mit einem, wenn man an einem Ort wie Auschwitz ist“, erzählte Kermani.

Leipziger Buchmesse lbm18 pdlbm18 Buecherherbst Buecherblog Gomringer Hofmann

Nora Gomringer (r.) und Katja Hofmann bei ND.

Ein wahres Politikum rangt sich derzeit um den Namen Gomringer. Gestern berichtete ich bereits von der völlig verfehlten Polemik Denis Schecks, der die Studenten, die das Gedicht Eugen Gomringers Avenidas aufgrund von ihnen erkanntem Sexismus von der Wand der Hochschule entfernt wissen wollten, als „Kultur-Taliban“ bezeichnete. Weiterlesen

Volles Programm bei der lbm18

Leipziger Buchmesse / Leipzig liest vom 14. bis 18. März 2018

lbm17 Buchmesse Buecherherbst Buecherblog (19)

Auch in diesem Jahr werde ich wieder zur Leipziger Buchmesse mit ihrem Lesefest Leipzig liest reisen, um via Twitter (@bücherherbst) und Blog (Mein Fotorückblick auf die lbm17 // Die Tage auf der lbm17)  über das Geschehen vor Ort zu berichten. Dafür habe ich mir ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Vorderstes Kriterium war, dass die Veranstaltungen auf dem Messegelände stattfinden, da das Pendeln zwischen Messe und sonstigen Veranstaltungen im Stadtgebiet viel Zeit kostet und man hierdurch zugleich einige spannende Veranstaltungen verpassen würde – was nicht bedeutet, dass ein Blick auf das Programm im sonstigen Stadtgebiet nicht lohnenswert wäre. Einen Überblick über das vollständige Programm findet man im Downloadbereich der Messe. Online bietet sich zudem die Möglichkeit, Leipzig liest mit mehr als 3.600 Veranstaltungen nach Datum, Genre oder Veranstaltungsart zu durchsuchen.

lbm18 Logo Leipziger Buchmesse 2018 Buecherherbst BuecherblogDa ich in diesem Jahr bei meiner Bücherauswahl der Neuerscheinungen einen besonderen Blick auf politische Bücher und Fluchtliteratur lege, werden auch die von mir ausgewählten Veranstaltungen einen politischen Schwerpunkt haben. Als Buchblogger habe ich zudem ein Augenmerk auf Treffen und Sessions geworfen, die speziell für Blogger angelegt sind. Diese findet ihr hier als Pdf: Veranstaltungen für Buchblogger.

Wer ein paar Inspirationen braucht oder keine Lust hat, sich einen eigenen ausführlichen Zeitplan zusammenzubasteln, hier meine vorläufige Planung für Leipzig liest auf dem Messegelände (Drei Tage lbm18 im Überblick):

Täglich

10:00 – 18:00 Uhr: Das Parade Atelier, Dutch Foundation for Literature / Flanders Literature, Halle 4, C30

10:00 – 18:00 Uhr: „Keine Bank für alle Ärsche“, Kunstprojekt von Frankfurter Berufsschülern / Erinnerung an Apartheid und Judenverfolgung, Forum OstSüdOst Halle 4, Stand D401

10:00 – 18:00 Uhr: Der LEIPZIGER LESEKOMPASS, Ausstellung der Siegertitel 2018, Leipziger Lesekompass Halle 2, Stand B401

10:00 – 18:00 Uhr: Souvenirs selbst gedruckt, Museum für Druckkunst Halle 3, Stand H401

10:00 – 18:00 Uhr: „Erlebnis Druckkunst! Wir drucken Poster zu Ehren von Johannes Gutenberg“, Museum für Druckkunst Halle 3, Stand H40

10:00 – 18:00 Uhr: 5. Manga-Comic-Con – Cosplay-Galerie, Japanischer Teegarten Halle 1, Stand M101

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Neues Jahr, neue Wunschliste [Frühjahr 2018]

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(c) Lupo/pixelio.de

Nach dem Luther-Jahr folgt das Marx-Jahr: Insbesondere die sachbuchorientierten Verlage veröffentlichen zu Jahresbeginn 2018 zahlreiche neue Bücher anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx am 5. Mai. Aber nicht weniger (bedeutende) Werke erscheinen anlässlich des 100. Geburtstages (18. Juli) von „Afrikas Lichtgestalt“, Nelson Mandela. Darüber hinaus gibt es Neuerscheinungen von Haruki Murakami, T.C. Boyle, Laksmi Pamuntjak; Thea Dorn wird politisch, Martin Walser schreibt weiter, Gregor Gysi bringt Marx mit in die heutige Zeit, Jutta Ditfurth warnt vor dem Faschismus und Peer Steinbrück belehrt die Sozialdemokratie.

Eine Linkliste zu den Verlagsvorschauen findet ihr hier:
Verlagsvorschauen im Überblick
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Es gab durchaus schon interessantere Verlagsvorschauen, als diese für das Frühjahr 2018. Nichtsdestotrotz findet man beim genauen Hinschauen zahlreiche spannende Neuerscheinungen. Gerade im Januar stehen einige Kracher an: Los geht es mit Arno Geigers Unter der Drachenwand. Es folgen Bernhard Schlink, Haruki Murakami und Navid Kermani.

Ich habe mich durch die Vorschauen gewühlt und eine neue Wunschliste für die kommenden Monate zusammengetragen. Dabei liegt der Schwerpunkt insbesondere auf den Themenfeldern Politik / Flucht / Europa, so dass auch das eine oder andere Sachbuch seinen Weg in die Wunschliste gefunden hat. Bei manchen Verlagen reicht die Vorschau gar bis in den Sommer hinein, so dass ich bereits längerfristig plane, jedoch im Laufe des Jahres sicherlich noch Ergänzungen hinzufügen werde.

Damit ich nicht zu viele Bücher kaufe, die am Ende auf dem SuB versauern, habe ich – mit einigen namhaften Ausnahmen – lediglich Bücher gewählt, die maximal 350/400 Seiten haben. Jetzt möchte ich euch zunächst einen Überblick über die Bücher auf meiner Wunschliste geben, folgend stelle ich dann die Bücher nochmals einzeln vor:

10. Januar: Arno Geiger – Unter der Drachenwand, 480 Seiten, Hanser
12. Januar: Bernhard Schlink – Olga, 320, Diogenes
22. Januar: Haruki Murakami – Die Ermordung des Commendatore I, 480, DuMont
26. Januar: Navid Kermani – Entlang den Gräben, 445, C.H. Beck
29. Januar: Leander Steinkopf – Stadt der Feen und Wünsche, 112, Hanser Berlin
29. Januar: T.C. Boyle – Good Home, 432, Hanser

20. Februar: André Kubiczek – Komm in den totgesagten Park und schau, 320, Rowohlt Berlin

1. März: Andrej Nikolaidis – Der ungarische Satz, 150, Voland & Quist
5. März: Vincent F. Hendricks, Mads Vestergaard – Postfaktisch. Die neue Wirklichkeit in Zeiten von Bullshit, Fake News und Verschwörungstheorien, 180, Blessing Verlag
8. März: Joschka Fischer – Der Abstieg des Westens, 176, Kiwi
9. März: Matthew Desmond – Zwangsgeräumt. Armut und Profit in der Stadt, 528, Ullstein
12. März: David Grossmann – Eine Taube erschießen, 128, Hanser
12. März: Imaani Brown – Hallo Deutschland, 256, Heyne
15. März: Matthias Göritz – Parker, 352, C.H. Beck
22. März: Slavoj Zizek – Das Kommunistische Manifest. Die verspätete Aktualität des Kommunistischen Manifests, 160, Fischer
27. März: Toni Morrison – Die Herkunft der Anderen, 112, Piper

10. April: Thea Dorn – Deutsch, nicht dumpf, 160, Knaus
11. April: Hermann Hesse – „In den Niederungen des Aktuellen“ (Briefe, 1933-1939), 750, Suhrkamp
13. April: Gregor Gysi – Marx & wir. Warum wir eine neue Gesellschaftsidee brauchen, 144, Aufbau Verlag
16. April: Haruki Murakami – Die Ermordung des Commendatore II, 500, DuMont
26. April: Roberto Bolaño – Der Geist der Science-Fiction, 224, S. Fischer
26. April: Rüdiger Barth / Hauke Friederichs – Die Totengräber. Der letzte Winter der Weimarer Demokratie, 320, S. Fischer

2. Mai: Ralf Rothmann – Der Gott jenes Sommers, 260, Suhrkamp
11. Mai: Ingo Zamperoni – Anderland. Die USA unter Trump – ein Schadensbericht, 160, Ullstein
14. Mai: Ta-Nehisi Coates – We were eight Years in Power – Eine amerikanische Tragödie, 336, Hanser Berlin
17. Mai: Nelson Mandela – Briefe aus dem Gefängnis, 600, C.H. Beck
23. Mai: Jutta Ditfurth – Haltung + Widerstand, 144, Hoffmann & Campe

1. Juni: Alice Zeniter – Die Kunst zu verlieren, 560, Berlin Verlag
6. Juni: Stephen Parker – Bertolt Brecht, 1.000, Suhrkamp
24. Juli: Max Annas – Finsterwalde, 352, Rowohlt Hundert Augen Weiterlesen

Europas größtes Literaturfest

litCologne 2018 Literaturfest Köln buecherblog buecherherbst programmEs sind wirklich wieder illustre Namen, die die Veranstalter der lit.COLOGNE für ihren 18. Durchgang präsentierten: Pulitzer-Preisträger Michael Chabon, #dbp17-Gewinner Robert Menasse, Ex-Außenminister Joschka Fischer, dazu unter anderem Roberto Saviano, Minette Walters, Ferdinand von Schirach, Frank Schätzing und Bernhard Schlink. Mit 191 Veranstaltungen vom 6. bis 17. März 2018 – davon 99 Veranstaltungen im Erwachsenenprogramm, 92 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche – schwingt sich die Kölner Veranstaltung wieder zu Europas größtem Literaturfest auf. Und das Publikum honoriert die außergewöhnliche Auswahl an Literaturveranstaltungen: Bereits wenige Stunden nach Vorverkaufsstart waren rund 50 Prozent aller Karten weg.

Einen Überblick zum Programm der 18. lit.COLOGNE kann man sich im offiziellen Flyer zur lit.COLOGNE verschaffen, folgend auch nochmals alle Veranstaltungen einzeln aufgeführt:

Dienstag, 6. März:

goetz alsmann litCologne buecherherbst buecherblog programm

Götz Alsmann. (c) Elke Wetzig elya (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons]

20 Uhr, Götz Alsmann präsentiert die Gala zur Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises 2018

Mittwoch, 7. März:
20 Uhr, Klaus Maria Brandauer liest Fjodor Dostojewskis Großinquisitor

Donnerstag, 8. März:
18 Uhr, Peter Wohlleben kennt Bäume, die Wolken machen, und Regenwürmer, die Wildschweine steuern

18 und 21 Uhr (Zusatzveranstaltung), Daniel Hope und Sebastian Koch entführen ins Paradies

18 Uhr, Axel Hacke, Boris Palmer und der Anstand in schwierigen Zeiten

19.30 Uhr, Sasha Marianna Salzmann – Außer sich

20 Uhr, Der literarische Salon: Guy Helminger & Navid Kermani mit Paul Nizon

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