Er ist wieder da – darf das sein?

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Dreharbeiten zu „Er ist wieder da“. (c) Südwambel [Own work, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons]

Mehr als 2,3 Millionen Menschen haben inzwischen die Verfilmung von Timur Vermes‘ Er ist wieder da im Kino gesehen. Zum Jahresende laufen dann die Urheberrechte an Adolf Hitlers Nazi-Hetzschrift Mein Kampf aus, eine (kommentierte) Neuauflage wurde bereits angekündigt. Darf das sein? Wird womöglich einem neuen Hitler-Kult der Weg geebnet? „Hitler dient als Projektionsfläche für die vermeintlich dunklen Charakteristika seiner Persönlichkeit, eingedampft auf ‚das Böse'“, meint Helmut Ortner. „Und das Böse ist faszinierend und bedrohlich zugleich. Wir wollen nichts mit ihm zu tun haben und können uns doch nicht davon abwenden. Wir wünschen es aus unserer Welt und benötigen doch seine Anwesenheit.“ (Frankfurter Rundschau)

Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende:

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Im Klassenzimmer über Flüchtlinge sprechen

Viele passionierte Leser kennen keine schönere Dekoration als ein buntes, volles Bücherregal. Oftmals steht dabei der unerschöpfliche Wunsch nach Neuzugängen in einem klaren Missverhältnis zu dem zur Verfügung stehenden Raum. Deshalb beginne ich meinen Wochenrückblick mit einem außergewöhnlichen Sammler: Thomas B. Schumann hat in einem Bungalow Literatur der neunzehnhundertzwanziger Jahre, aber auch Kostbarkeiten des Expressionismus und des Exils zusammengetragen. Mehr zu seinen imposanten Schätzen: „Ein Museum des Exils: Schade, dass Sie Tommy nicht erlebt haben“ (Frankfurter Allgemeine).

Wie können Lehrer sich dem Flüchtlingsthema widmen? Wie können sie mit den Schülern über dieses schwierige Thema sprechen? Einen Beitrag hierzu möchte das Onlineportal Onilo leisten, es offeriert kostenfrei die Boardstory Bestimmt wird alles gut von Kirsten Boie. Weiterlesen

Rückblende

Swetlana Alexijewitsch (c) Elke Wetzig [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons]

Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Swetlana Alexijewitsch „für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt“ (Nobel Prize). Die Weißrussin galt bereits im Vorfeld als Mitfavoritin, arbeitet sie doch seit Jahrzehnten die Sowjetzeit auf. Bereits vor zwei Jahren erhielt Alexijewitsch hierfür den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, da sie „ebenso selbstlos wie mutig ihre ganze schriftstellerische Kraft dazu verwandt, diejenigen lebendig und hörbar werden zu lassen, deren Stimmen stumm blieben, deren Hoffnungen keine Chance der Erfüllung fanden und die ihre Existenz als Verfügungsmasse der Mächtigen zu fristen hatten“ Weiterlesen