Sprache soll ein verbindendes Element sein. „Chij-jjjj-tikeee, Zeejeeee, Chi-tjong-chii-tjoooong“. Sie kann wunderschön klingen – und doch zugleich trennend sein. Benötigen Menschen überhaupt eine gemeinsame Sprache, um sich zu verstehen? Vielleicht reicht es gar, den Lauten der anderen zu lauschen und die Kraft der Aussage zu spüren, statt sich in einem komplexen Kommunikationsregelsystem zu verlieren. Enrico Ianniello entführt in Das wundersame Leben des Isidoro Raggiola in eine herrlich-skurrile Geschichte über die Entstehung der Laute, Verständigung und Verstehen, aber auch über ungewöhnliche Freundschaften und herben Verlust.
Am Anfang der Schöpfung war der Laut, er war die Schöpfung selbst. Erst dann kam Gottes Wort, das bereits eine Erklärung der Schöpfung war. Als Ianniellos Ich-Erzähler Isidoro Raggiola auf die Welt kam, stieß er keinen Schrei aus, er weinte und brüllte nicht – er pfiff. Weiterlesen