Endlich neuer Lesestoff! [Wunschliste August & September]

Wunschliste Buecherherbst Buecherblog Neuerscheinungen Verlage VerlagsvorschauNachdem ich im Januar meine Wunschliste (letztes Update: Kurzer Zwischenspurt) für das erste Halbjahr aufgestellt hatte, versuche ich in der Fortsetzung in kleineren Zeiträumen zu denken und habe sie lediglich für August und September zusammengestellt. Vielleicht klappt es bei zwei Monaten besser, einzuschätzen, welche Anzahl an Büchern ich wirklich in einem Zeitraum X lesen kann, um den SuB nicht unnötigerweise und zu extrem zu vergrößern – mir ist natürlich bereits jetzt klar, dass das eine oder andere Buch über die Wunschliste hinaus noch hinzu kommt.

Des weiteren habe ich darauf geachtet, dass ich nur Bücher auf die Liste setze, die weniger als 400 Seiten haben. Denn im Alltag ist es für mich nur schwerlich möglich, einen 800-Seiten-Schmöker innerhalb von zwei Wochen zu lesen und zugleich inhaltlich sowie rezensionistisch am Ball zu bleiben. Selbstverständlich habe ich mir sogleich eine Einschränkung auferlegt, um diese Regel auszuhebeln: Bücher, die ich unbedingt in meinem Regal stehen haben, jedoch weder sofort lesen noch irgendwann rezensieren möchte, dürfen auch mehr als 400 Seiten haben und gekauft werden. Hierzu gehört in den nächsten Wochen Höllensturz von Ian Kershaw. Der Blick in die Verlagsvorschauen hat es mir allerdings durchaus einfach gemacht, hier habe ich kein Buch ausgemacht, das ich unbedingt unmittelbar lesen möchte und das über 400 Seite stark ist – so wie es im ersten Halbjahr beispielsweise bei Juli Zehs Unterleuten oder Ryan Gattis‘ In den Straßen die Wut war. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass ich aufgrund eines guten Tipps noch weitere (dickere) Bücher kurzfristig hinzufüge.

Einschränkend in Bezug auf den Kauf der Bücher, die ich für Ende September auf der Wunschliste habe, kommt hinzu, dass am 20. September die Shortlist für den Deutschen Buchpreis (Longlist: 23. August) bekannt gegeben wird. Sollte die Auswahl mich ansprechen, möchte ich hiervon bis zur #fbm16 – ebenfalls je nach jeweiliger Seitenanzahl – zwei oder drei Bücher lesen.

Jetzt möchte ich euch aber erst einmal die Bücher meiner neuen Wunschliste (sortiert nach Erscheinungsdatum) vorstellen: Weiterlesen

Kurzer Zwischenspurt [Update Wunschliste V]

Buecherherbst Buecherblog Lesezeit WunschlisteDie freie Zeit während meines Urlaubs habe ich wieder umfangreich für’s Lesen genutzt („Endlich wieder Lesezeit“) und konnte mir einige Bücher von meinem SuB vornehmen, zwei, die durch meine Wunschliste hierhin gelangt waren, sowie Ralf Rothmanns Im Frühling sterben. Jetzt beende ich meine aktuell noch laufende Wunschliste, da ich mir bereits eine neue zusammengestellt habe, die ich morgen präsentieren werde.

In der Rückschau bin ich sehr zufrieden mit den Büchern der Wunschliste: Die allermeisten konnten mich begeistern, einzig eine kleine Enttäuschung hatte ich mit Die Verteidigung des Paradieses. Alles in allem konnte ich auch den Großteil der erworbenen Bücher lesen, die meisten hiervon auch rezensieren. Von jenen, die ich in den letzten Wochen gelesen habe, reiche ich bald noch Rezensionen nach.

Hier ist das Update zu meiner Wunschliste: Weiterlesen

Global klicken, lokal kaufen: Ist bald Schluss für Buchhandel.de?

logoDie Händler in den deutschen Innenstädten versuchen alles, um den Kampf gegen den Onlinehandel nicht zu verlieren und das Aussterben der „kleinen“ Geschäfte zu verhindern. Das veränderte Einkaufsverhalten der Menschen, die sich oftmals vor Ort beraten lassen oder die Ware genauer anschauen, um letztlich doch online zu kaufen, bedroht die Existenz der Fachhandlungen. Gerade der Buchhandel – vielleicht wenige große Ketten ausgenommen – ist massiv bedroht durch das Abwandern der Kunden in die Onlineshops. Schließlich müssen Buchkäufer das gewünschte Produkt nicht zwingend in den Händen halten (oder anprobieren). Eine Beratung ist ebenfalls nicht unbedingt vonnöten, immerhin handelt es sich nicht um komplizierte Technik, sondern ein Produkt, das wie kaum ein zweites aufgrund von individuellen Vorlieben gekauft wird. Deshalb versuchten die Buchhandlungen gegenzusteuern und richteten eigene Onlineshops ein – also online einkaufen und trotzdem den lokalen Händler unterstützen. Um eine noch bessere Vernetzung und Auffindbarkeit zu erreichen, nutzen hunderte Buchhandlungen die Plattform von Buchhandel.de, die Buy Local mit ihrem Prinzip Global klicken, lokal kaufen hervorragend an die veränderten Begebenheiten angepasst hat.

Jedoch mehren sich die Anzeichen, dass die Buchhandelsplattform nicht rentabel ist und vor einer ungewissen Zukunft steht. So berichtet das Börsenblatt von teils hitzigen Debatten auf der kürzlich stattgefundenen Hauptversammlung – und von Stimmen, die lieber „ein Ende mit Schrecken“ möchten, da viele „Mitglieder […] unter diesen Bedingungen offenbar keine Zukunft für das Gemeinschaftsportal“ sehen (Quelle: Buchtage Leipzig: Hauptversammlung debattiert über buchhandel.de). Sicherlich dürfen wirtschaftliche Aspekte nicht außer Acht gelassen werden – leider stehen sie zumeist ohnehin an vorderster Stelle bei der Betrachtung der Rentabilität -, doch wäre das Ende von Buchhandel.de zugleich ein verheerendes Zeichen, dass gegen Amazon (stellvertretend für die großen monopolistischen Onlineplattformen) kein Kraut gewachsen ist.

Und auch für alle Bücherkäufer hätte es unschöne Auswirkungen Weiterlesen

Wunsch und Wirklichkeit [Update: Wunschliste]

Bücherblog Bücherherbst Neuerwerbungen Bücher Kermani Gattis

Inzwischen sind die ersten beiden Bücher meiner Wunschliste erschienen. Damit ich nicht direkt zu Beginn schludere, hatte ich mir die Titel bereits vorbestellt und nun sind sie da: Navid Kermanis Einbruch der Wirklichkeit sowie Ryan Gattis‘ In den Straßen die Wut. Da ich mit Volker Kutschers Die Akte Vaterland aktuell noch ein umfangreicheres Buch im „Ich lese“-Status habe, werde ich In den Straßen die Wut zunächst auf Halde legen. Bücherblog Bücherherbst Neuerwerbung Bücher Kermani Gattis

Darüber hinaus hatte ich das Glück, dass ich dank eines „Leseeindrucks“ auf vorablesen.de Michael Köhlmeiers Das Mädchen mit dem Fingerhut gewonnen habe und somit bald in meiner Liste abhaken kann.

Hier ist mein Update zu meiner Wunschliste:
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Ein unbezahlbares Erbe

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„Die Beschäftigung mit dem Tode ist die Wurzel der Kultur“ (Friedrich Dürrenmatt)

Viele Menschen befassen sich erst im hohen Alter so richtig mit der Endlichkeit des Lebens. Meine Oma ist gerade an diesem Punkt. Eigentlich ist sie mit über achtzig Jahren noch putzmunter und genießt ein unbekümmertes Leben mit meinem Opa an einem stets sonnigen Ort am Mittelmeer. Trotzdem hat sie sich Gedanken gemacht, auch darüber, welche materiellen Dinge sie überhaupt noch benötigt, und was mit jenen Dingen nach ihrem Tod geschieht, die ihr wichtig sind. Dabei ist sie (unvermeidlich) auf ihre ungefähr einhundert Bücher umfassende Sammlung aller Nobelpreisträger für Literatur seit 1901 gestoßen, welche sie irgendwann Mitte des vergangenen Jahrhunderts nach und nach erworben hat.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADiese Sammlung ist für sie sehr bedeutsam. Und sie hegte die Angst, dass all diese schönen Bücher nach ihrem Tod aussortiert werden und einfach auf dem Müll landen. Meiner Oma war bewusst, dass ich ein Büchernarr bin. Trotzdem schwang auch ein wenig Unbehagen mit, als sie mich fragte, ob ich ihre Bücher als eine Art vorzeitiges Erbe haben möchte, schließlich bürde sie damit einer anderen Person ihre „Altlast“ auf. Hätte sie vorher gewusst, welch Freude und Glück sie mir damit bereitet – nicht nur, die Sammlung „vererbt“ zu bekommen, sondern zugleich zu wissen, dass meine Oma ihre Sammlung einzig bei mir in den richtigen Händen zu wissen glaubt -, wäre ihr die Frage sicherlich leichter gefallen. Danke Oma!  Weiterlesen

Bücher statt Böller

PE_20151231133247Ich bin ohnehin kein Freund von Silvesterraketen und -böllern. Deshalb habe ich das Geld sinnvoller investiert und es gibt etwas wesentlich Schöneres zum Jahresabschluss: drei ausgezeichnete neue Bücher.

Nachdem ich zuletzt bereits Der Sportreporter von Richard Ford gelesen habe, musste nun natürlich auch der zweite Teil der Frank-Bascombe-Reihe her: Unabhängigkeitstag, für das Ford 1996 sowohl den Pulitzer Prize for Fiction als auch den PEN/Faulkner Award erhielt. (Mehr zum Buch bei: dtv) Weiterlesen

Selbst beschenkt

PE_20151223181241Mein eigentlicher Plan für heute war, lediglich ein BoD (David Gutensohn – Nichtstun heißt, es tut sich nichts) sowie ein letztes Weihnachtsgeschenk (Nein. Ein Manifest) in der Buchhandlung abzuholen. Obwohl meine Buchhandlung vor Ort zu den gemütlichen, übersichtlichen gehört, mit einer Länge von vermutlich nicht mehr als zwanzig Metern in L-Form, scheitern solche Pläne zumeist: Die „Abholung“ befindet sich in der hintersten Ecke. Man muss also vorbei an einer schmucken Wand mit den aktuellen Spiegel-Bestsellern, einem Regal mit Büchern über meine Heimatstadt, die Region und das Rheinland sowie zahlreichen Tischen mit Neuerscheinungen oder Empfehlungen der Mitarbeiter. Da ich nur wenig Zeit mitgebracht hatte, hielt sich meine Ausbeute immerhin durchaus in Grenzen.

Neu im Regal sind jetzt neben dem BoD auch Richard Fords Der Sportreporter, welches ich mir nach einer Lesung von Ford zu seinem neuesten Buch noch zwecks baldiger Vervollständigung der Frank-Bascombe-Reihe weit oben auf meine Liste geschrieben hatte, und Die Akte Vaterland, der vierte Teil von Volker Kutschers Gereon-Rath-Krimireihe, die zur Zeit der Nazidiktatur spielt.

Kontrastprogramm

Es wurde wieder Zeit für Neuzugänge im Bücherregal: Zum einen Fruchtfliegendompteur von Christian „Pokerbeats“ Huber, zum anderen Janne Tellers Krieg – Stell dir vor, er wäre hier.

PE_20151120141429Auf Fruchtfliegendompteur bin ich durch Twitter aufmerksam geworden, hier zählt Christian @pokerbeats mit fast 25.000 Followern zu den Großen in Deutschland. In seinem Buch beschreibt er eigentlich „nur“ den Alltag, allerdings auf besondere Weise, mit dem Blick für die außergewöhnliche Situationskomik. Er ist „Teil der letzten Generation, die offline aufgewachsen und online erwachsen geworden ist. Er ist erfolgloser Komponist und angenervt von der Großstadt und ihrer unerträglich hippen Szene“ (Piper Verlag). Weiterlesen

Eine unendliche Geschichte (SuB)

Nachdem ich in den vergangenen Tagen immerhin ein wenig Ordnung ins Bücherregal bringen konnte – und gelesene Bücher an den für sie bestimmten Platz -, hat sich jedoch auch mein Stapel ungelesener Bücher wieder vergrößert. Zu meinem Nachteil sind weitere Bücher 500+ hinzugekommen (ganz abgesehen von den hier bereits liegenden). Bei meinem derzeitigen Begleiter, Thees Uhlmanns Sophia, der Tod und ich, befinde ich mich im Schlussdrittel (232 von 318), so dass ich diese Woche wohl noch im SuB zugreifen kann.

Hier mein aktueller SuB-Stand:

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Das ist Die Erfindung: selbst beschenkt

Nachdem Frank Witzels mit dem Buchpreis ausgezeichneter Roman Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 zum Zeitpunkt der Preisverleihung beziehungsweise der sich anschließenden Buchmesse bereits ausverkauft war, hat der Verlag nun nachgelegt und in dritter Auflage weitere 20.000 Stück drucken lassen. Hiervon hatte auch ich mir ein Exemplar vorbestellt, was zweierlei Gründe hat: Zum einen gehört meiner Meinung nach ein Buchpreis-Gewinner in eine gut sortierte private Bibliothek, zum anderen habe ich Witzel auf der Frankfurter Buchmesse im Gespräch beim Börsenverein erlebt, im Zuge dessen er kurze Passagen aus seinem Roman vorlas.

Buchpreis-Gewinner Frank Witzel beim Börsenverein im Gespräch über "Die Erfindung".

Buchpreis-Gewinner Frank Witzel beim Börsenverein im Gespräch über „Die Erfindung“.

Die textliche Vielseitigkeit im Zusammenspiel mit dem Wechsel aus Ernsthaftigkeit und Humor hatte mich auf Anhieb gepackt, zudem war mir die Rezension beim Deutschlandfunk noch präsent: „Dieser Roman ist eine Zumutung. Ein Ungetüm. Ein Abenteuer. Eine Frechheit. Eine Verwirrung. Vor allem aber ein fulminantes Stück Literatur, das aus einem engen Wirklichkeitsausschnitt eine Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik herauspräpariert.“ („Fulminantes Stück Literatur“)

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Im Klassenzimmer über Flüchtlinge sprechen

Viele passionierte Leser kennen keine schönere Dekoration als ein buntes, volles Bücherregal. Oftmals steht dabei der unerschöpfliche Wunsch nach Neuzugängen in einem klaren Missverhältnis zu dem zur Verfügung stehenden Raum. Deshalb beginne ich meinen Wochenrückblick mit einem außergewöhnlichen Sammler: Thomas B. Schumann hat in einem Bungalow Literatur der neunzehnhundertzwanziger Jahre, aber auch Kostbarkeiten des Expressionismus und des Exils zusammengetragen. Mehr zu seinen imposanten Schätzen: „Ein Museum des Exils: Schade, dass Sie Tommy nicht erlebt haben“ (Frankfurter Allgemeine).

Wie können Lehrer sich dem Flüchtlingsthema widmen? Wie können sie mit den Schülern über dieses schwierige Thema sprechen? Einen Beitrag hierzu möchte das Onlineportal Onilo leisten, es offeriert kostenfrei die Boardstory Bestimmt wird alles gut von Kirsten Boie. Weiterlesen

Den Moment miteinander genießen

(c) Hoffmann und Campe

Heute möchte ich euch das (leider) letzte Werk meines Lieblingsautors ans Herz legen: Das Wettangeln von Siegfried Lenz. Der Leser wird nach Thorshafen, einen Ort an der Ostsee, entführt, an dem das alljährliche Wettangeln stattfindet. Für den Ich-Erzähler gerät der Wettstreit allerdings schnell zur Nebensache, trifft er doch auf die schöne Anja. Statt dem größten Fisch hinterher zu jagen, vergnügen sich die beiden Protagonisten im Schilf und nähern sich zärtlich einander an – es gilt, den Moment miteinander zu genießen. Weiterlesen