Leipziger Buchmesse 2018 – Tag 2
Am zweiten Tag der #lbm18 standen auf meinem Programm politische Veranstaltungen im Vordergrund. Erstes Thema war Flucht und Migration, und unter dem Titel „Wessen Krise?“ diskutierten Simone Barrientos, Rick Reuther und Sascha Stanicic über die Ursachen und mögliche Maßnahmen, um die Menschen von der gefährlichen Flucht abzuhalten oder sie in Deutschland menschenwürdig aufzunehmen. Weiter ging es mit der Diskussion mit Asne Seierstad, der Preisträgerin zur Europäischen Verständigung, über die europäischen Werte: „Wir, die Partner und Freunde? Oder wie das erweiterte Europa das Ganze betrachtet“.
- „Druckfrisch“ mit Denis Scheck
Einerseits machten europäische Regierungschefs Deals mit Despoten wie Erdogan und gleichzeitig sprächen sie davon, dass sie den Werten Europas verpflichtet seien. Doch wie schafft die EU es, die globalen Herausforderungen – als Einheit – zu bewältigen? Und selbst Denis Scheck wurde zunächst politisch: Er äußerte Unverständnis dafür, dass das Gedicht Avenidas von Eugen Gomringer von der Fassade der Alice Salomon Hochschule verschwinden soll. Darin sieht er sogleich den Beginn des Endes der Meinungsfreiheit sowie eine klare Zensur – bei dieser Einschätzung hat er sich allerdings ganz schön verrannt.
Eine spannende Abwechslung war die Veranstaltung zum zehnten Jubiläum des Bundeswettbewerbs für junge Lyrik: Lyrix. Die aktuellen Gewinner stellten ihre Stücke vor, und auch Martin Piekar, Gewinner von 2009, gastierte nochmals mit seinem aktuellen Buch AmokperVers – beeindruckende lyrische Werke, ebenso beeindruckend vorgetragen. Am Rande deshalb eine kleine Buchempfehlung, erhältlich beim Verlagshaus Berlin.

Peer Steinbrück.
Politisch wurde es auch nochmals zum Abschluss, als der frühere Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, sein Buch Das Elend der Sozialdemokratie vorstellte und in klaren Worten die Misere der vergangenen Jahre analysierte – und natürlich auch Ratschläge für eine vielversprechendere Zukunft parat hatte. Dabei nahm er allen Träumern von R2G die Illusion, in naher Zukunft könnte ein Bündnis zwischen SPD und Linkspartei geschmiedet werden, „in der Linkspartei sind derzeit zu viele Feinde des Westens vereint, Feinde von NATO, ebenso wie Europafeinde“, sagte er.
„Eine Simulation kann oft viel tiefere Einblicke geben als ein Mensch“, sagt @clemensetz über den Diskurs zwischen Interviewerin und Maschine im Gespräch bei @mdrkultur über sein neues Buch „Bot. Gespräch ohne Autor“. #lbm18 pic.twitter.com/ov8mEpnc5x
— Bücherherbst (@buecherherbst) 16. März 2018
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