Schluss mit gratis! Was sich zunächst wie eine verbraucherunfreundliche Einschränkung anhört, verfolgt ein sinnvolles Ziel: Plastiktüten tragen immens zur Umweltverschmutzung bei, da sie sich kaum zersetzen und ihre Überreste von Tieren gefressen werden – mit zumeist tödlichen Folgen. Deshalb sollen Plastiktüten zukünftig aus dem Buchhandel verschwinden beziehungsweise nicht mehr kostenfrei abgegeben werden. Hiermit wird die Aktion zur freiwilligen Selbstverpflichtung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unterstützt. „Der Börsenverein begrüßt die Initiative des HDE, denn eine Selbstverpflichtung lässt den einzelnen Händlern ausreichend Spielraum, sich in dieser Frage verantwortungsbewusst zu positionieren. Schon heute handelt der stationäre Buchhandel dabei vielerorts vorbildhaft“, berichtet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Ausgangspunkt ist ein Gesetz des Europäischen Parlaments, das dem „verschwenderischen Verbrauch von Kunststofftüten“ [EP] entgegen wirken soll. Eine Praxisuntersuchung für das Jahr 2010 habe gezeigt, dass jeder EU-Bürger 198 Plastiktüten genutzt hat – ein beachtlicher Wert. Kritisch sieht der Börsenverein allerdings die etwas einseitige Betrachtung des Problems: „Der Versand- und Online-Handel bringt große Massen Verpackungsmüll aus Kunststoff in Umlauf. Will man Plastikmüll reduzieren, sollte auch das zum Thema werden“, erläutert Kyra Dreher, Geschäftsführerin des Sortimenter-Ausschusses in der Mitteilung des Börsenvereins.
Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende:

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„Literatur zum Ankommen: Sie sollen ablenken, Trost spenden und Mut machen – Ägyptische Verleger schicken deutsche Kinderbücher, die ins Arabische übersetzt wurden, an Flüchtlingsunterkünfte zwischen München und Kiel“ (Deutschlandradio Kultur)
„Verstehen und andere verstehen lassen: Zum Tod des großen Vermittlers Karl Dedecius, der uns die polnische Literatur übersetzte und nahe brachte“ (Frankfurter Rundschau)
„Der Kampf ist nicht vorbei: Ta-Nehisi Coates prangert in einem Brief an seinen fünfzehnjährigen Sohn den Rassismus der amerikanischen Gesellschaft an. Und landet einen Riesenerfolg“ (ZEIT Online)
„Unlust am Leben, Angst vor dem Tod: Michel Houellebecq, der an diesem Freitag sechzig Jahre alt wird, ist reif für eine Gesamtausgabe. In jedes Detail dieser unkritischen Edition mischt sich der Schriftsteller ein – auf seine ureigene Art“ (Frankfurter Allgemeine)
„Grüß dich, altes Haus: Entstehungsorte der Literatur – Burg Wildenberg im Odenwald. Wo Wolfram von Eschenbach vor 800 Jahren wohl den Parzival schrieb“ (SZ)
„Ein Monat für die Literatur in Amsterdam: Was nach Abenteuer klingt, ist für den Hamburger Mairisch-Verlag nicht nur ein wunderbarer Urlaub, sondern auch Teil der Arbeit. Für einen Monat ist der Verlag nach Amsterdam umgezogen, hat sich zwei Wohnungen gemietet und erkundet die niederländische Literaturszene“ (Deutschlandradio Kultur)