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Wer ein Buch veröffentlichen möchte, sucht sich oftmals hierfür einen Verlag, der für den Autor Lektorat, Werbung und Vertrieb übernimmt und im Gegenzug die Verwertungsrechte erwirbt. Dafür erhält der Autor ein Honorar. Darüber hinaus bestehen selbstverständlich Urheberrechte an dem Text. Diese liege wiederum weiterhin beim Autor – logischerweise, schließlich ist er geistiger Urheber des Werkes. Hierfür erhält der Autor über die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) eine Urheberrechtsabgabe. Bislang ist gängige Praxis, dass hieran auch der Verlag beteiligt wird. „Schriftstellern, Journalisten und Autoren sind durch die fehlerhafte Ausschüttung der Urheberpauschale seit 2001 schätzungsweise 500 Millionen € verloren gegangen“, beklagen die Autoren. Nachdem der Europäische Gerichtshof diese Praxis (für Belgien) für unrechtmäßig erachtet hat, warten die Autoren in Deutschland nun auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs (detaillierte Infos hierzu beim Börsenblatt). Sollte dieser die Auffassung des EuGH bestätigen, hat sich jedoch Justizminister Heiko Maas bereits in die Richtung geäußert, einen „Verlegeranteil“ (per Gesetz) einzuführen. Dies empört nun die schreibende Zunft. Deshalb hat Autor Tom Hillenbrand die Initiative „Die Urheberpauschale gehört den Autoren!“ ins Leben gerufen. Aktuell liegen bereits rund 800 Unterschriften für das Begehren vor, darunter auch die von zahlreichen bekannten Autoren, wie Daniel Kehlmann, Sibylle Berg und Bastian Sick. Die mündliche Verhandlung des Bundesgerichtshof ist übrigens für den 10. März angesetzt.
Weitere Themen der vergangenen Woche in der Rückblende:

Umberto Eco (c)Erinc Salor [CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons]
„Die Nachtigall wird nie wieder singen: Mit einem einzigen Roman wurde Harper Lee weltberühmt. Zum Tode der wohl bekanntesten Unbekannten der Literatur.“ (Süddeutsche Zeitung)
„Die Kultur an die Macht? Der Verleihung des Remarque-Preises an Adonis waren große Proteste vorausgegangen. In seiner Dankesrede ruft der syrische Dichter die arabischen Intellektuellen zur Umkehr auf.“ (FAZ)
„Texte an der Muschelbucht: Europäische Kulturhauptstadt San Sebastián als literarischer Ort“ (Deutschlandradio Kultur)
„Literaturpreis für grotesken Humor geht an Wolf Haas“ (Focus)
„Auszug der Dissidenten: Wer tritt das publizistische Erbe von Maurice Nadeau an? Das neu gegründete Webzine En attendant Nadeau und die traditionsreiche Quinzaine Littéraire streiten um die Vorherrschaft im französischen Literaturhimmel.“ (Tagesspiegel)
„Automat für Kurzgeschichten: Literatur auf Knopfdruck“ (Deutschlandradio Kultur)
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